Bedienungsfreundlichkeit (Benutzerfreundlichkeit) einer Webseite (Web-Usability)
INHALT
- Definition
- Vorteile und Bedeutung
- Teilstück des Online-Marketing
- Fehlende neutrale Beobachterperspektive
- Checkliste zum Testen einer Website
- Zum Begriff Nutzererfahrung/Nutzererlebnis (User Experience)
- Weiterführende Websites
Definition
Was bedeutet benutzerfreundlich oder bedienungsfreundlich bei einer Internetseite (Website) ?
Der Begriff Benutzerfreundlichkeit oder Bedienungsfreundlichkeit einer Webseite (englisch: Web-Usability) kennzeichnet die von Besuchern wahrgenommene Nutzungsqualität beim Aufruf einer Webseite.
Wird die Benutzung bzw. die Bedienung der Internetseite als einfach und zielführend von den Besuchern wahrgenommen, kann sie als benutzerfreundlich bzw. bedienungsfreundlich bezeichnet werden.
Jeder zusätzlich notwendige Klick, um zu einer gewünschten Information zu gelangen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher ihre Suche abbrechen und die Webseite vorzeitig verlassen.
D.h. Besuchern muss innerhalb von Sekunden klar sein, welchen Vorteil sie von den angebotenen Dienstleistungen und Produkten haben und wie sie am schnellsten und ohne großes Rätselraten zu den gesuchten Informationen gelangen.
Die Benutzerfreundlichkeit einer Internetseite ist die Visitenkarte eines Unternehmens im Netz und eine der wichtigsten Schnittstellen zur Außenwelt neben Printmedien und Formen der Werbung.
Sie bestimmt maßgeblich den ersten Eindruck der Besucher von der Qualität eines Online-Angebotes. Wenn eine Internetseite nicht auf Anhieb effektiv kommuniziert, werden Besucher sie wieder verlassen.
Der Frage „Was bedeutet benutzerfreundlich oder bedienungsfreundlich ?“ sollte deshalb besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden bei dem Erstellen von Webseiten.
Vorteile und Bedeutung
Die Bedeutung einer hohen Web-Usability, d.h. der einfachen Bedienung und des leichten Erfassens von Inhalten einer Webseite, liegt in der Erlangung von Vorteilen gegenüber Mitbewerbern:
Eine Verbesserung der Web-Usability kann Besucher anziehen und ihre Zufriedenheit erhöhen.
Weiter kann eine hohe Web-Usability die Besucher binden und sie – abhängig von der Aktualität und vom Umfang der Inhalte – dazu bewegen, eine Webseite öfter zu besuchen (Erhöhung der Wiederbesuchsrate).
Das wiederum kann im Online-Handel (englisch: E-Commerce) die Besucher einer Webseite zu Käufen und Aufträgen animieren, wodurch sich als Vorteil die Umsätze des Unternehmens erhöhen.
Als Paradebeispiel kann z.B. Dell genannt werden, ein amerikanischer Hersteller von Computern (Laptops, Desktop-PCs, Workstations), Monitoren, Servern, Speichersystemen (Storage-Lösungen) und Hardware-Zubehör.
So soll Dell durch eine Verbesserung der Web-Usability in den Jahren 1998 bis 2000 seinen Online-Umsatz pro Tag von 1 Million auf 34 Millionen Dollar gesteigert haben.
Eine hohe Web-Usability ist von Bedeutung für Unternehmen zur Kosten-Senkung, weil weniger Mitarbeiter-Kapazitäten gebunden werden wegen Bedienungsfehler und Rückfragen der Besucher.
Dass eine Internetseite im Internet gefunden werden kann, ist die eine Sache.
Dass aus dem Besuch einer Internetseite ein Kundenkontakt wird, die andere.
Teilstück des Online-Marketing
Die Benutzerfreundlichkeit einer Webseite (Web-Usability) ist ein wichtiges Teilstück des Online-Marketing und von Bedeutung, wenn Besucher eine Webseite im Internet gefunden haben.
Dann dreht es sich im nächsten Schritt darum, dass die Webseite
die Ziele und die Unternehmensgrundsätze prägnant zum Ausdruck bringt,
eine hohe Benutzungsfreundlichkeit/Bedienungsfreundlichkeit (Usability) aufweist,
mit allen wichtigen Betriebssystemen, Browsern und Geräten kompatibel ist und
ein attraktives Erscheinungsbild (Layout, Webdesign) aufweist.
Somit ist die gute Auffindbarkeit einer Webseite im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) in Suchmaschinen und sozialen Netzwerken nur ein Teilstück von wirkungsvollem Online-Marketing und einer erfolgreichen Kundenkommunikation im Internet.
Auch eine gute regionale Auffindbarkeit mit Städten wie Berlin, Frankfurt und München kann Schwächen bei Benutzungsfreundlichkeit (Usability), Webdesign und Kommunikation nicht ausgleichen.
Fehlende neutrale Beobachterperspektive
Eine fehlende neutrale Beobachterperspektive kann oft die Ursache von Usability-Schwächen sein:
Jede Webseite hat ihren individuellen Entstehungsprozeß. Gerade bei grösseren Unternehmen spiegelt das Informationsangebot einer Webseite oft die innere Organisationsstruktur wider:
Die verschiedenen Abteilungen im Unternehmen liefern dem Webmaster ihre Inhalte (den Content), der diesen dann auf der Firmenwebseite ins Internet stellt. Damit ist der Webmaster in aller Regel bereits kapazitätsmässig voll ausgelastet.
Was oftmals fehlt im Web-Management ist eine neutrale Beobachterperspektive aus der Sicht eines Erstbesuchers, welche die Webseite frei vom internen Hierarchiegefüge im Gesamten betrachtet.
Gerade Kollegen, Vorgesetzte oder Entwickler sind meistens „vorbelastet“ bzgl. ihrer Neutralität, weil sie mit den Inhalten (dem Content) einer Webseite bereits in irgendeiner Weise vertraut sind.
Jeder an der Entwicklung einer Webseite Beteiligte sollte deshalb nicht dem Irrtum unterlaufen, zu meinen, die Nutzungsgewohnheiten von potentiellen Webseiten-Besuchern ausreichend zu kennen und von sich selbst aus eine gute Web-Usability umfassend beurteilen zu können.
„Nicht mit Erfindungen, sondern mit Verbesserungen macht man Vermögen.“
( Henry Ford, 1863 – 1947, amerikanischer Unternehmer und Industrieller )
Checkliste zum Testen einer Website
Zum Testen einer Website bietet sich eine Checkliste an, um die Benutzerfreundlichkeit/Bedienungsfreundlichkeit und Verbesserungspotentiale der Web-Usability mit einem Nutzertest herauszufinden.
Web-Usability-Tests werden üblicherweise nach einer zuvor erarbeiteten Checkliste und mit echten, repräsentativen Nutzern durchgeführt.
Bei umfangreicheren Web-Usability-Tests können sich die Test-Webseiten-Besucher entweder in einem Teststudio befinden oder können aus der Ferne (englisch: remote) beobachtet werden mittels einer Bildschirmübertragung, auch als Desktop- oder Screensharing bezeichnet.
Mit Hilfe dieser beiden Test-Möglichkeiten kann das Verhalten von einer zuvor festgelegten Zahl von Test-Besuchern einer Internetseite bei konkreten Aufgabenstellungen analysiert werden.
Durch die Interaktion der Test-Besucher mit der Internetseite können die wichtigsten Bedienungsprobleme und entstehenden Unklarheiten festgestellt und Verbesserungsmöglichkeiten entwickelt werden.
Als Folge der gewonnenen Erkenntnisse können Inhalte, Seiten-Struktur, Navigation, Layout oder technische Bedienelemente wie z.B. Bezahl- oder Suchfunktion besser an die Bedürfnisse der Besucher einer Internetseite angepasst werden.
Noch immer als Standardwerk im Bereich Web-Usability-Tests gilt das Buch vom Usability-Experten Dr. Jakob Nielsen Designing Web Usability: The Practice of Simplicity.
„The best Web sites are better than reality.“
( Dr. Jakob Nielsen, Usability Consultant )
Zum Begriff Nutzererfahrung/Nutzererlebnis (User Experience)
Was bedeutet der Begriff Nutzererfahrung bzw. Nutzererlebnis (englisch: User Experience) ?
Die Frage nach der Nutzererfahrung (englisch: User Experience) erweitert die Frage nach der Bedienungsfreundlichkeit/Bedienungsfreundlichkeit einer Webseite (Web-Usability) folgendermaßen:
Während Web-Usability das konkrete Nutzererlebnis beleuchtet, das Besucher einer Webseite erleben, während sie diese aufrufen, erweitert User Experience diese Perspektive um den Zeitraum vor und nach der Nutzung einer Webseite:
Einerseits beleuchtet User Experience das von Besuchern erwartete (antizipierte) Nutzungserlebnis, bevor sie eine Webseite aufgerufen haben.
Andererseits beleuchtet User Experience die Meinung, die sich Besucher bilden, nachdem sie eine Webseite aufgerufen haben.
Hinterfragt wird z.B., ob eine Marken-Identifikation mit dem Unternehmen besteht oder stattgefunden hat und ob eine emotionale Bindung zu den Produkten und Dienstleistungen, die auf der Webseite angeboten werden, besteht oder aufgebaut wurde.
Weiterführende Websites
Nachfolgend Webseiten mit weiterführenden Informationen zu Web-Usability und User Experience:
Mit einer Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit oder Bedienungsfreundlichkeit läßt sich das Beste aus einer Webseite herausholen !