Haydn-Musikfestival KLANG & RAUM in der Klosterkirche Irsee
In der Fotoreportage für die Sommer-/Herbstausgabe von „Finest – Feine Adressen München / Bayern“ 2009 nimmt Fotoreporter Mike Gallus seine Leser mit zum 17. Musikfestival KLANG & RAUM in der Klosterkirche von Kloster Irsee.
INHALT
- Fotos vom Vivat Haydn ! Festival im Kloster Irsee
- Details zum Festivalprogramm und Resümee
- Über Dirigent Bruno Weil und das Tafelmusik Baroque Orchestra
Fotos vom Festival der Alten Musik im Kloster Irsee
Starfotograf Mike Gallus konnte beim KLANG & RAUM Musikfestival im Kloster Irsee einige Orchester-Mitglieder, Organisatoren und prominente Gäste aus Kultur und Politik fotografieren:
Details zum Festivalprogramm und Resümee
Das KLANG & RAUM Festivalprogramm stand diesmal ganz unter dem Zeichen ihrer musikalischen Paten, dem deutschen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) und dem österreichischen Komponisten Joseph Haydn (1732 – 1809).
Beide Komponisten sollten anlässlich ihrer 200 jährigen Jubiläen (2009) besonders geehrt werden.
Die Besucher erwartete ein weit gefächertes und buntes Festivalprogramm im Kloster Irsee, von dem exemplarisch der 4. September nachfolgend beschrieben wird:
Am 4. September 2009 wurde um 15.00 Uhr im Festsaal vom Kloster Irsee ein Vivat Haydn ! – Nachmittagskonzert vom Marcolini Quartett aus Köln aufgeführt.
Die vier Musiker vom Marcolini Quartett gehören dem Orchester Concerto Köln an, die sich auf die → Historische Aufführungspraxis der Musik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts spezialisiert haben.
Sie spielten unter großem Applaus die berühmt gewordenen Streichquartette von Joseph Haydn op. 1 Nr. 3 in D-Dur, op. 33 Nr. 5 in G-Dur, op. 50 Nr. 1 in B-Dur und op. 76 Nr. 4 in B-Dur.
Im Anschluß daran stand am 4. September 2009 um 19 Uhr ein Vivat Haydn ! Gesprächskonzert mit Dirigent Bruno Weil auf dem Festivalprogramm, in dem er seine Gäste auf humorvolle und lehrreiche Art und Weise in die nuancenreiche und philosophische Welt von Joseph Haydn mitnahm.
Gespielt wurde von Joseph Haydn die Sinfonie Nr. 97, die Kantate „Der Sturm“, die kleine Orgelmesse „Salve Regina“, die Kantate „Scena di Berenice“ und der Lobgesang „Te Deum“ für die Kaiserin Marie Therese.
Dirigent Bruno Weil wurde bei seinem Gesprächskonzert unterstützt vom Tafelmusik Baroque Orchestra aus Kanada, vom weltbekannten Tölzer Knabenchor von Prof. Gerhard Schmidt-Gaden und von der jungen Sopran-Opernsängerin Sigrid Plundrich aus Marktoberdorf.
Als Krönung des Abends konnten die Gäste schließlich am 4. September 2009 ab 21 Uhr an der kulinarischen Nacht im Kloster-Restaurant von Kloster Irsee teilnehmen.
Der dortige Küchenchef hatte zum Abendessen geladen mit dem Ziel, die bevorzugten Speisen von Fürst Nikolaus Esterházy de Galantha (1714 – 1790), seinerzeit auch genannt „der Prachtliebende“, seinen Gästen originalgetreu zu servieren.
Der Bezug der kulinarischen Nacht zu Joseph Haydn auf dem Festivalprogramm war, dass Fürst Nikolaus Esterházy de Galantha als Mäzen – wie schon sein Bruder Paul II. Anton Esterházy de Galantha (1711 – 1762) zuvor – Joseph Haydn als Kapellmeister beschäftigt hatte.
Mit der Aufführung von Joseph Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“ in der ausverkauften Klosterkirche um 18.30 unter Leitung von Dirigent Bruno Weil verabschiedete sich am 6. September das renommierte Musikfestival KLANG & RAUM aus der Festival-Saison 2009.
So hieß es beim krönenden Abschlusskonzert vom Kloster Irsee/Allgäu mit Joseph Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“ nicht von ungefähr: „Vivat Haydn !“.
Das 17. Musikfestival KLANG & RAUM kann als großer Erfolg gewertet werden, denn um die frühromantische, klassische Musik im Originalklang zu erleben, waren in diesem Jahr rund 2.500 Besucher in die schwäbische Klosterkirche Irsee gekommen.
Das 18. Musikfestival KLANG & RAUM findet vom 27. August bis zum 5. September 2010 statt. Dann stehen die Komponisten Giovanni Battista Pergolesi und Ludwig van Beethoven im Mittelpunkt des Festivalprogrammms.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.musikfestival-irsee.de
Das barocke Kloster Irsee, eine ehemalige Abtei des Benediktiner-Ordens, ist seit 1984 ein Tagungszentrum, Bildungszentrum und Kulturzentrum mit eigenem modernen Tagungshotel und seit 1993 Aufführungsort für das Musikfestival KLANG & RAUM.
Über Dirigent Bruno Weil und das Tafelmusik Baroque Orchestra
Die Idee für das seit 1993 stattfindende Musikfestival KLANG & RAUM in der Klosterkirche Irsee hatte Dirigent Bruno Weil, der auch an der Musikhochschule München Professor für Dirigieren ist.
Er dirigierte bereits bedeutende Vorstellungen an der Deutschen Oper Berlin, Dresdner Semper-Oper, Kölner Oper, Hamburgischen Staatsoper und Wiener Staatsoper sowie am Teatro Communale di Bologna in Italien und an den Salzburger Festspielen (als Vertretung für Herbert von Karajan).
Außerdem dirigierte Bruno Weil u.a. die folgenden weltberühmten Orchester:
Staatskapelle Dresden
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Berliner Philharmoniker
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Georgisches Kammerorchester Ingolstadt
Bamberger Symphoniker
Wiener Philharmoniker
Wiener Symphoniker
Rotterdamer Philharmoniker
Budapest Festival Orchestra
Orchestre philharmonique de Monte-Carlo
Boston Symphony Orchestra
Tafelmusik Baroque Orchestra (Kanada)
Los Angeles Philharmonic Orchestra
Toronto Symphony Orchestra
Orchestre Symphonique de Montréal
Orchestre National de France
Orchestre des Champs-Élysées
Orchestre National du Capitole de Toulouse
NHK Orchestra Tokyo
Sydney Symphony Orchestra
St. Paul Chamber Orchestra (Minnesota)
Bruno Weil ist einer der letzten Meisterschüler vom österreichischen Dirigenten Hans Swarowsky, der ab 1946 Professor für Dirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien war und viele der bekanntesten Dirigenten und Musiker ausgebildet hat.
Ferner leitet Bruno Weil das 1979 gegründete Tafelmusik Baroque Orchestra aus Toronto/Kanada.
Das Orchester bemüht sich mit der sog. Historischen Aufführungspraxis darum, Musik aus längst vergangenen Epochen authentisch mit zeitgenössischen Instrumenten sowie mit historisch fundierter Gestaltung und Spieltechnik wiederzugeben.
So entstand die Idee, das kanadische Tafelmusik Baroque Orchestra, das mehrere Wochen im Jahr international auf Konzertreisen vertreten ist, auch einmal im Jahr im Kloster Irtal unter der Leitung von Bruno Weil auftreten zu lassen.
In der Folge entstand 1993 im Kloster Irtal eine Bühne für die Stars der „Alten-Musik-Szene“, die seitdem bei ihren Konzerten mit Originalinstrumenten frenetisch gleichermaßen vom Publikum und von Kritikern gefeiert werden.